Junge Coburger Blog

JC fordern „mehr Grün im Zentrum“

Freitag, 16. August 2019 - in Pressemitteilung


Auf Freiflächen, Dächern und an Fassaden verbessern Grünflächen das städtische Mikroklima. Sie
sorgen für Frischluft, reduzieren Temperaturextreme vor Ort, sichern Artenvielfalt,
fördern Gesundheit und Wohlbefinden und werten Stadtviertel auf. Soweit besteht weitgehend
Konsens.

„Die Aufgabe liegt darin, in eine historisch gewachsene Stadt mehr Grünflächen zu integrieren. Die
Lösung liegt jedoch nicht in der Verbannung der Autos aus der Stadt und der Begrünung der
Parkplätze, wie es wiederholt gefordert wird. Damit würde man es sich zu einfach machen“ so JC-
Stadtrat Kurt Knoch. Ergebnis solcher Aktionen dürfe laut Knoch nicht sein, dass die Stadt für
Anwohner und Kunden, die auf eine Autoanbindung angewiesen sind, unattraktiver werde. „Vielmehr
sind unideologische, innovative Konzepte gefordert, die urbanes Leben und Mobilität mit dem
Bedürfnis nach mehr Grün verbinden. Denn die Stadt soll dadurch nicht weniger attraktiv werden,
sondern ganz im Gegenteil einen echten, nachhaltigen Mehrwert generieren.“, ergänzt Knochs
Stadtratskollege Maximilian Forkel hinsichtlich des Hintergrunds zum JC-Konzept zu einer
verbesserten Innenstadt-Begrünung. Das Konzept besteht dabei aus einem ganzen Bündel kreativer
Maßnahmen: 


Die künftige Anger-Nutzung wird in der Coburger Stadtpolitik aktuell heiß diskutiert. Aus Sicht der
Jungen Coburger sollte die Fläche - unabhängig davon, ob dort später ein Hotel entstehe oder nicht –
stärker von Bäumen umfasst werden. JC-Vorstandsmitglied Terzo Pfadenhauer: „Mehr
Bäume zur Anger-Umfassung sind auch optisch geboten, da der Großparkplatz derzeit ein wenig
einladendes Bild am Eingang der Stadt bietet.“ 

Ebenfalls sollen durch eine Erweiterung des Josiasgartens über Teile des Gemüsemarkts neue
Grünflächen entstehen. „Ein Teil der dort befindlichen Parkplätze sollte unter die Erde verlegt werden.
Das Areal soll auf diese Art und Weise deutlich aufgewertet werden, ohne Wegfall von Parkplätzen für
Kunden und Anwohner. Der Josiasgarten zählt zu den beliebtesten und höchstfrequentierten Plätzen
der Stadt“ so JC-Mitglied Ingolf Stökl. Daher spreche alles für eine Erweiterung der Parkanlage. Für
die Anwohner rings um den Gemüsemarkt wäre es zudem toll, nicht nur auf die Rückwand der
Biergartengebäude blicken zu können, sondern auf einen erweiterten Park. „Da der Gemüsemarkt
zum Sanierungsgebiet Steinwegvorstadt gehöre, könne bei einem solchen Vorhaben auch auf
Fördermittel zurückgegriffen werden.“, so Stökl abschließend. 

Bei der anstehenden Steinwegvorstadt-Sanierung sollen aus Sicht der Jungen Coburger
zudem Innenhofbegrünungen forciert werden. An einigen Stellen ist ein „Aufräumen“ zugebauter
Innenhöfe nötig. Entstehende Freiflächen sollten nicht asphaltiert, sondern begrünt werden. Das
Sanierungsgebiet Steinwegvorstadt biete beste Chancen, auch für mehr Grünflächen im Stadtkern zu
sorgen. 


Die Jungen Coburger haben im Sanierungsgebiet Steinwegvorstadt ein Areal jedoch ganz
besonders im Visier. „Unsere Forderung nach einer Offenlegung des Hahnflusses fand viel Anklang in
der Bevölkerung und auch bei den Stadtplanern. So wurde die Idee letztlich auch aufgenommen
im Stadtentwicklungskonzept. Demnach soll entlang des einstigen Hahnwegverlaufes wieder ein Bach
durch den Lohgraben fließen. Aus unserer Sicht sollte das wiederbelebte Gewässer durch eine
kleine Hahnfluss-Parkanlage führen“ erklärt JC-Stadtrat Kurt Knoch. „So würde ein Grünstreifen
mitten in der Stadt entstehen, an einer Stelle, an der bisher Pflaster, Stein und Beton dominieren.“, so
Knoch weiter. 


Sein Stadtratskollege Maximilian Forkel stellt eine völlig neuartige Idee vor und fordert kleine grüne
Inseln in regelmäßigen Abständen: „Indem wir Bushaltestellen-Dächer begrünen mit speziell
ausgewählten Moosen, Gräsern und Blumen, entsteht ein die Innenstadt abdeckendes Netz an
`Nahversorgern für Bienen, Hummeln und viele andere Insekten´“. Die niederländische Stadt
Utrecht mache es bereits mit über 300 bepflanzen Haltestellen vor. Auch in deutschen Städten wie
Neuss, Hamburg oder Berlin gäbe es aktuell ähnliche Überlegungen. „Warum sollte man
dem positiven Beispiel nicht folgen und zumindest die innerstädtischen Bushaltestellen ebenfalls
begrünen?“ (Link für weitere Informationen: https://www.welt.de/kmpkt/article196861495/Utrecht-
Daecher-von-Bushaltestellen-fuer-Bienen-und-Insekten-begruent.html

Ein weiteres Stichwort des JC-Konzeptes ist die „Vertikale Begrünung“. „Wenn die Flächen knapp
sind, wie dies typischerweise im Stadtkern der Fall ist, können z.B. auch Gebäudefassaden begrünt
werden. Zu denken ist dabei an klassische Blumenkästen oder auch an massivere Pflanzbehälter am
Mauerwerk. Aber auch richtige Pflanzenwände sind möglich“ so JC-Neumitglied Femke Flessa. Sie
könnten einen echten Blickfang darstellen und sich zum Lärmschutz gut eignen. Außerdem würde die
Gebäude-Fassade vor Kleinstaub geschützt. „Warum sollte man nicht z.B. das ein oder andere
Verwaltungsgebäude oder Parkhauswände begrünen?“, so Flessa abschließend. 

Auch Dächer und Freiflächen bis hin zu Verkehrsinseln sollen begrünt werden. Hierfür sollen die
städtischen Liegenschaften sowie die Liegenschaften der städtischen Unternehmen systematisch
geprüft werden. Alper Hasiciri, der ebenfalls seit Kurzem dem JC-Team angehört: „Wir benötigen
dabei einen Bewusstseinswandel. Bislang wurden kleine Flächen oft nicht bepflanzt zur Vermeidung
von Unterhaltskosten. Es muss uns aber klar werden, dass der Nutzen des mitunter kleinteiligen
Stadtgrüns die Kosten weit überwiegt.“ 

Abrundend sieht das JC-Konzept Anreize zu Urban Gardening vor - also zur meist kleinräumigen,
gärtnerischen Nutzung in der Stadt gelegener Flächen. Eine Förderung könne in einer kostenlosen
Beratung und Schulung durch das Grünflächenamt bestehen. 

Die beiden Stadträte Kurt Knoch und Maximilian Forkel abschließend: „Wir wollen junge Menschen
nach Coburg locken. Coburg soll als kreativer Ort und Anziehungspunkt wahrgenommen werden.
Auch deshalb sollten wir dem Bedürfnis der jüngeren Generation nach mehr Grün in der
Stadt gerecht werden und den Mut haben, innovative Stadtgrün-Projekte umzusetzen.“

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