Junge Coburger Blog

Umbenennung der Mohrenstraße und der Mohrenbrücke in Coburg

Sonntag, 6. Dezember 2020 - in Pressemitteilung

in Zusammenhang mit der Entscheidung des KV der Grünen in Coburg


Der Beschluss des Kreisverbandes der Grünen in Coburg ist einstimmig gefallen. Die Grünen stimmen dafür, die Mohrenstraße und Mohrenbrücke umzubenennen und den Mohren aus den Namen zu streichen. Menschen mit dunkler Hautfarbe könnten sich herabgewürdigt fühlen, da eine Brücke und eine Straße den Mohren im Namen tragen.

 

Der Coburger Mohr geht auf den Heiligen Mauritius zurück und wird seit dem 4. Jahrhundert als Heiliger verehrt. Dieser war Schutzheiliger des Heeres und verschiedener Handwerkszünfte. Sein Wappen taucht überall in unserer Stadt auf, da er seit dem 11. Jahrhundert als Schutzpatron fungiert. Sein Bildnis gehört zu unserer Heimat dazu, es begegnet uns in der ganzen Stadt an Häusern, Wappen und auf Kanaldeckeln. Bekanntermaßen wurde sogar die Kirche St. Moriz nach ihm benannt.

 

Sämtliche Bezeichnungen mit dem Mohren sind somit als Wertschätzung des Heiligen Mauritius und der maurischen Bevölkerung zu sehen, welcher er angehört hat. Die Stadt Coburg kann also historisch auf Jahrhunderte der Wertschätzung zurückblicken. Selbst in Zeiten, in denen Aufklärung, Traditionsbewusstsein und Weltoffenheit stark eingeschränkt waren, ging die Stadt mit honorigem Beispiel voran und lebt seit langem die ethnische Vielfalt in Coburg.

 

Die Darstellung und Nennung des Mohrs in Straßennamen und Wappen der Stadt folgt keineswegs einer rassistischen Botschaft, sondern ist ein wichtiger und Identität stiftender Teil der Stadtgeschichte.

 

Nun soll also der Mohr aus den Namen bestrichen werden?

 

Vorsitzender Maximilian Forkel der Jungen Coburger meint: „Eine derartige historische Verfälschung empfinden wir in einer aufgeklärten Gesellschaft als sehr unpassend.“

 

Vorstandsmitglied der JC David Lindner konstatiert, daß die Diskussion um den Mohren mit der Umbenennung einer Straße und einer Brücke erst den Anfang nehmen soll. Daher bleibe zu hoffen, daß sich die Mehrheit der Menschen gegen die Veränderung historisch gewachsener Namensgebungen ausspricht, die ihren Ursprung in einer ausschließlich positiven Absicht weiß.

 

Ferner kommentiert Vorstandsmitglied der JC Christian Dorsch den Beschluss des Kreisverbandes: „Die geforderte Toleranz der Grünen endet an der eigenen Türschwelle, denn die Negierung historischer Fakten und der Verbundenheit der Coburger gegenüber ihrer Stadt und deren Geschichte ist für sich eine Form von Intoleranz.“

 

Zur geschichtlichen Bedeutung des Coburger Mohrs und des Wappens hat auch JC Vorstandsmitglied Vincent Hummel eine klare Meinung: „Das Entfernen des Stadtwappens wäre eine Diskreditierung der Coburger Geschichte. Der Coburger Mohr hat in unserer Stadt eine positive Bedeutung und wir als Coburgerinnen und Coburger sind sehr stolz, dieses Stadtwappen führen zu dürfen.“

 

Abschließend kritisieren die Jungen Coburger deutlich, dass sich die Grünen während der Hochphase der Corona-Pandemie und dem aktuellen Lockdown light sich in Form einer Präsenzveranstaltung zur Mitgliederversammlung treffen. Die Bürgerinnen und Bürger, die alle unter den aktuellen Einschränkungen leben, wünschen sich von der Politik Lösungsansätze für die aktuelle Situation und keine unnötigen Debatten über unser Stadtwappen.

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